Das zweitägige Seminar beleuchtete verschiedene Aspekte von KI-Systemen wie ChatGPT, Gemini und Claude. Michael Brendel und die KI-Trainerin Brigitte Binder stellten populäre KI-Modelle und -Plattformen vor und erläuterten deren jeweilige Stärken und Schwächen. Dabei präsentierten sie vielfältige Nutzungsmöglichkeiten – von der Texterstellung über Bildgenerierung bis hin zur Erzeugung von Stimmen und Präsentationen. In praktischen Übungen konnten die Teilnehmer*innen das Gelernte direkt anwenden und kreative Texte sowie Bilder mit KI-Unterstützung erstellen.
Die Gäste bekamen einen Einblick ins „Prompt Engineering“, also der Kunst, präzise und effektive Anweisungen für KI-Systeme zu formulieren. Sie erlernte Strategien, um typische KI-Schwächen wie „Halluzinationen“ oder die Wiedergabe von Vorurteilen durch gezielte Befehle zu reduzieren.
Neben den technischen Aspekten thematisierte das Seminar auch die gesellschaftliche und ethische Dimension der aktuellen KI-Welle. Datenschutz- und Urheberrechtsfragen im Kontext der KI-Nutzung waren ebenso Thema wie die sozialen Herausforderungen, die die zunehmende KI-Verbreitung mit sich bringt. In einem Kurzvortrag schilderte Michael Brendel verschiedene Zukunftsszenarien für ein Leben mit KI – von utopischen Visionen einer KI-optimierten Welt bis hin zu dystopischen Warnungen vor Kontrollverlust durch superintelligente Systeme. In einem Schreibgespräch legten die Teilnehmer*innen ihre Haltung zu den möglichen Szenarien dar.
Ein weiterer Impuls widmete sich der Frage, wie KI den Glauben und die Kirche herausfordert. Das anschließende angeregte Gespräch widmete sich unter anderem der Frage, ob und inwiefern KI-Systeme religiöse Bedürfnisse übernehmen oder sogar zu einer Ersatzreligion werden könnten.
Das Seminar „Kreative Computer“ wurde durch die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung unterstützt. Weitere Veranstaltungen zum Themenschwerpunkt Künstliche Intelligenz werden auf der LWH-Homepage veröffentlicht.