Zudem soll es aber auch um Persönlichkeitsbildung für die jungen Menschen gehen. So bildete diesmal eine praxisnahe Rhetorik-Einheit den Auftakt, in der die Teilnehmenden ihre sprachlichen Fähigkeiten schärften und ein feines Gespür für den kritischen Umgang mit Sprache entwickelten. In intensiven Übungen wurde ausprobiert, wie überzeugendes Argumentieren und selbstbewusste Körpersprache in Debatten gelingen kann – mit sichtbarem Erfolg.
Sodann stand das zu Ende gehende Jahresthema „Der Westen – eine Selbstreflexion“ im Fokus. Beim Kamingespräch mit Jürgen Fuhr, Gründer der Indienhilfe Deutschland e.V., präsentiere er seine Einblicke in die Entwicklungszusammenarbeit- Gleichzeitig regte sein Blick auf den Westen zu kritischen Rückfragen und ehrlicher Auseinandersetzung an. Die entstandene Diskussion war herausfordernd, aber auch erkenntnisreich, und zeigte, wie wichtig differenzierte Perspektiven auf globale Verantwortung sind.
Einen fundierten juristischen Rahmen lieferte Prof. Dr. Thomas Groß von der Universität Osnabrück. Mit einem historischen Rückblick und einem klaren Blick auf die rechtliche Gegenwart im Migrationsrecht nahm er die Teilnehmenden mit auf eine dichte, spannende Reise – nicht selten nachdenklich stimmend. Besonders bewegend war sein persönlicher Einblick in die Motive hinter seiner wissenschaftlichen Arbeit, die lange nachwirkte.
Emotional, kontrovers und zugleich sehr reflektiert verlief die Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte, zusammen mit Dr. Johannes Jansen von der Universität Münster. Eigene Umfrageergebnisse im Vergleich zu bundesweiten Daten führten zu aufschlussreichen Diskussionen darüber, wo die Gruppe selbst steht – respektvoll, aber mit klarer Haltung und echtem Erkenntnisgewinn.
Zum Abschluss der Tagung wurde das neue Jahresthema gewählt. Nach intensiven Debatten entschied sich die Gruppe für: „Stadt, Land, Zukunft – mit Innovation in ein besseres Morgen“. Der Wunsch nach einem hoffnungsvollen, zukunftsorientierten Thema war deutlich spürbar. Generationengerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung, neue gesellschaftliche Ideen und technologische Innovationen sollen nun im Zentrum stehen – mit klarem Blick nach vorn und dem festen Willen, aktiv mitzugestalten.
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