Kreative Methoden für kindgerechtes interkulturelles Lernen
Ein zentrales Thema des ersten Projekttreffens war die Gestaltung des Bilderbuches, bei dem die Kinder aktiv in den kreativen Prozess eingebunden wurden. Durch innovative Ansätze wie die Photo Voice Methode und das zeichnerische Erfinden des Protagonisten konnten die Kinder ihre Vorstellungen, Erfahrungen und Wünsche direkt einbringen. So wird das Bilderbuch nicht nur ein kulturelles Werk, sondern ein authentischer Ausdruck kindlicher Wahrnehmung und Kreativität.
Die Entscheidung, die Lebenswelten der Kinder aus deren eigenen Augen zu zeigen, verdeutlicht das Herzstück von „Picture me“: Brücken zu bauen, die Empathie, Toleranz und gegenseitiges Verständnis fördern. Diese Ansätze stärken interkulturelle Kompetenzen bereits in der frühkindlichen Bildung und eröffnen den Kindern neue Perspektiven auf ihre eigene Lebenswelt und die anderer.
Einblicke in frühkindliche Bildung und regionale Traditionen
Neben den inhaltlichen Entscheidungen zum Bilderbuch bot das Projekttreffen Raum für Begegnungen und den Austausch bewährter pädagogischer Ansätze. Das Team besuchte verschiedene Einrichtungen der frühkindlichen Bildung im Allgäu und sammelte Eindrücke von deren Arbeitsweisen. Gleichzeitig war kulturelles Lernen ein wichtiger Bestandteil des Treffens: Die Teilnehmenden erlebten regionale Traditionen wie das Springen der Bärbele und Klausen, den Weihnachtsmarktbesuch und Bräuche rund um den Nikolaus. Diese authentischen Einblicke in bayrische und deutsche Kulturen erweiterten die Perspektive des Teams und bereicherten die interkulturelle Arbeit des Projekts.
Ein Projekt mit gesellschaftlicher Relevanz
Der feierliche Auftakt wurde durch hochrangige Gäste begleitet, darunter der bayerische Staatsminister für Europäische Angelegenheiten und Internationales Eric Beißwenger, Bürgermeister Dr. Hell und Andreas Kaufmann, Mitglied des Bayerischen Landtages. In seinen Grußworten hob Europaminister Beißwenger hervor: „Demokratie und interkulturelles Verständnis beginnen in der frühkindlichen Bildung. Projekte wie ‚Picture me‘ legen den Grundstein für eine offene und tolerante Gesellschaft.“ Bürgermeister Dr. Hell ergänzte: „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, dass interkulturelle Bildung und Weltoffenheit bereits im Kindergartenalter beginnen.“
Ausblick: Vielfalt als Chance
„Picture me“ ist mehr als nur ein interkulturelles Bildungsprojekt – es ist ein Weg, Brücken zu bauen und Vielfalt als Bereicherung zu sehen. Mit kreativen Methoden und einem starken Netzwerk von Partnern möchte das Projekt dazu beitragen, dass Kinder schon früh kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten wertschätzen lernen.
Judith Hilmes betont abschließend: „Dieses Projekt ist für uns alle eine Chance, die Lebenswelten der Kinder in Deutschland und Finnland näher zusammenzubringen. Es ist eine Einladung, die Welt durch die Augen der Kinder zu sehen und voneinander zu lernen. Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit unseren Partnern und den Kindern zu gehen.“