Bei ihrer Herbstkonferenz in Aachen haben die Leiterinnen und Leiter der Katholischen Akademien beraten, wie der „Beutelsbacher Konsens“ in der Arbeit der Akademien künftig umgesetzt werden kann. Herausforderungen sind dabei: Was bedeutet die Ausgewogenheit, zu der politische Bildung verpflichtet ist, angesichts erstarkender politischer Strömungen an den Rändern, die Angriffe auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung verüben? Wie gehen die Katholischen Akademien um mit den – wenn auch in Deutschland bisher nur vereinzelt wahrnehmbaren – Allianzen zwischen politischen und kirchlichen extrem rechten Positionen, die in der Regel autoritär strukturiert sind? Ihre Antwort: „Wir diskutieren mit ihnen kontrovers, wenn sie im Publikum auftreten, aber wir bieten ihren Vertreterinnen und Vertretern keine Bühne“, so Karsten Kreutzer, Vorstands-Mitglied und Direktor der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg.
„In diesen Zusammenhang gehört nicht zuletzt der Einsatz gegen den Antisemitismus“, erläutert Niklas Wagner, Leiter des Katholischen Forums im Land Thüringen, der dem Akademien-Vorstand ebenfalls angehört. Dem trägt die Arbeitsgemeinschaft Rechnung, indem sie dem Bündnis „DACH“ beitritt. Dieses Aktionsnetzwerk unterstützen über 200 Organisationen, Initiativen und Persönlichkeiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, darunter jüdische Gemeinden, Bildungsverbände, Politiker:innen aller demokratischen Parteien, Künstler:innen und zivilgesellschaftliche Initiativen. In ihrem Konferenzprogramm legte die Arbeitsgemeinschaft den Fokus auf ihren Auftrag und ihr Profil. Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender der Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen, reflektierte mit dem Kreis der Akademiedirektor:innen den Karlspreis mit seiner 75 Jahre währenden Geschichte als Zeichen der Demokratie für die Zukunft Europas.
Auch die Partnerorganisationen AKSB (Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland), KEB (Katholische Erwachsenenbildung Deutschland) und ZdK (Zentralkomitee der deutschen Katholiken) waren an der Konferenz beteiligt. Zudem standen eine abendliche geistliche Stunde im Aachener Dom und eine Besichtigung des digitalHUB auf dem Programm. Die entwidmete Pfarrkirche in Aachen ist heute Coworking Space und fördert mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen Startup-Unternehmen in den Bereichen Gemeinwohl, Cybersecurity, GreenTech und Künstliche Intelligenz. Die „Verlagsgruppe Bistumspresse“ nannte den digitalHUB Aachen kürzlich in einem Artikel als Best Practice für eine kreative und sinnstiftende Weiternutzung kirchlicher Gebäude (https://www.aussicht.online/artikel/wie-kirchen-neu-genutzt-werden).
Das Ludwig-Windthorst-Haus ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Akademien im deutschsprachigen Raum. LWH-Direktor Marcel Speker vertritt seine Einrichtung in der Arbeitsgemeinschaft und ist Mitglied im Vorstand der AKSB.
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