- Zum Podcast auf YouTube: https://youtu.be/MaBzgRVyQ-c
- oder auf allen gängigen Audio-Podcast-Formarten: www.linktr.ee/friedensreiter
In der aktuellen Folge des Podcasts Friedensreiter spricht Bundespräsident a. D. Christian Wulff über gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zeiten wachsender Spannungen. Sein zentrales Plädoyer: Demokratie lebt vom Mitmachen – nicht vom Zuschauen. Dabei wurde ein weiter Boden gespannt von der Nachkriegszeit bis heute und unter anderem die spannende Frage erläutert: Waren die Menschen damals resilienter als heute – und wenn ja, warum?
Wulff fordert eine neue Streitkultur, in der Perspektivwechsel und Respekt im Mittelpunkt stehen. Er stellt das Konzept des „Perspektiven-Echos“ vor: Es geht um eine neue Form des Zuhörens, die Diskussionen in der Gesellschaft fruchtbar machen sollen. Ziel sei mehr gegenseitiges Verständnis, weniger Polarisierung.
Diese Podcastfolge bietet aber auch viele sehr menschliche und persönliche Momente. Offen reflektiert Wulff über seinen Weg nach dem Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten. Niederlagen, so seine Überzeugung, seien kein Makel, sondern Chance zur Reifung.
Ein weiteres Thema ist der Umgangston in der öffentlichen Debatte. Wulff warnt vor der Gewöhnung an herabsetzende Sprache und ruft zu einer Rückkehr zur Sprache der Würde auf. „Wer Menschen sprachlich entmenschlicht, bereitet Taten den Boden“, so seine Warnung.
Mit Blick auf Integration betont Wulff erneut: Deutschland ist ein Einwanderungsland – und Zugehörigkeit ist eine gemeinsame Aufgabe. Es gehe nicht nur um Anpassung, sondern um faire Chancen und wechselseitige Anerkennung. Begegnung sei der Schlüssel zu gelingendem Miteinander.
Auch Religionen können aus seiner Sicht zum gesellschaftlichen Frieden beitragen – vorausgesetzt, sie werden nicht politisch instrumentalisiert. Interreligiöser Dialog sei ein „Friedensdienst im Kleinen“. Großer Hoffnung setzt er dabei auf Papst Leo, den er in einer inhaltlichen Kontinuität zu Papst Franziskus sieht und dem er Sensibilität für die wesentlichen Fragen der Zeit zutraut.
Die Podcast-Folge ist ein leidenschaftlicher Appell an die Zivilgesellschaft – und ein ermutigender Beitrag für alle, die Demokratie aktiv mitgestalten wollen
zurück zur Übersicht