Sozialer Knotenpunkt im Dorf

Seit 2006 gibt es das Zukunftsbüro Wabe im Lingener Ortsteil Holthausen-Biene. Mittlerweile ist es nicht mehr aus dem Ort wegzudenken. Wer umgezogen ist und nicht weiß, an wen er sich wenden soll, findet dort Hilfe. Wer einen Angehörigen verloren hat und trauert, erfährt, wo er sich aussprechen kann. Wer alleinerziehend ist und kein Netzwerk hat, der wird hier aufgefangen.

In erster Linie bietet das Projektbüro Hilfe zur Selbsthilfe an. Es ist so etwas wie ein Katalysator für den sozialen Zusammenhalt im Ort. Hier wird ein niederschwelliges Angebot für Familien und Einzelpersonen in bestimmten, zum Teil schwierigen Lebenssituationen vorgehalten. Hier wird aber auch ehrenamtliches Engagement nach Kräften unterstützt, oft auch in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen, hier werden Projekte für und mit jungen Menschen initiiert, hier wird zwischen Bevölkerung und Ortsrat oder Jugendparlament vermittelt.

Mitinitiiert durch die Wabe: Die Fotoausstellung "Impressionen" im LWH, Januar 2013

Das Ziel der Arbeit des Zukunftsbüros Wabe ist, dass sich alle Menschen in Holthausen-Biene zu Hause fühlen! Jahrelang wurde nach Wegen gesucht, der schleichenden Auflösung sozialer Strukturen im Dorf entgegenzuwirken bzw. deren Folgen aufzufangen. Holthausen-Biene ist ein „normales“ Dorf mit gemischten Entwicklungstendenzen. Die Zahl der Menschen, die nicht mehr sozial integriert sind, steigt. Besonders die Zahl der Familien mit Kindern, die in sozial und kommunikativ schwierigen Situationen leben, nimmt ständig zu. Damit zeigt der Ortsteil Holthausen-Biene ein aktuelles Spiegelbild der gesamtgesellschaftlichen Situation. 
Innerhalb des Dorfes gibt es kleine „Siedlungsbereiche mit städtischem Problemcharakter“ – keine sozialen Brennpunkte, aber Räume dörflicher Isolation. In ihnen leben deutsche Familien genauso wie Familien mit Migrationshintergrund. Eine Arbeitsgruppe suchte kontinuierlich nach Wegen, „abdriftende“ Familien zu unterstützen. Diesem Arbeitskreis gehörten Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde, die Kindergartenleiterin, die Schulleitung der örtlichen Grundschule, Mitarbeiter*innen des städtischen Jugendamtes sowie Mitglieder des Ortsrates und die Leitung des Ludwig-Windthorst-Hauses an. Mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes wurde dann das Projektbüro Wabe gegründet. Bis heute steht die Wabe über einen „Beobachtertisch“ in engem Kontakt mit Kindergarten und Schule, den Kirchengemeinden und dem Ortsrat. 
Bis Februar 2013 war das Ludwig-Windthorst- Haus Träger des Projektes. Nach dem Auslaufen der finanziellen Förderung durch die Stadt Lingen wurde ein eigener Trägerverein Wabe e. V. ins Leben gerufen, der die Arbeit der Wabe im Sinne ihrer ursprünglichen Zielsetzungen weiterführt. Text: Andrea Osterhage

Kontakt

Büro WABE
Biener Str. 65
49808 Lingen

Katharina Mehring (1. Vorsitzende)
info@wabe-holthausen-biene.de

www.wabe-holthausen-biene.de [ext. Link]