iReflect: Projekttreffen im spanischen Valladolid

Das Projekt iREFLECT hat die dritte Lernaktivität in Valladolid (Spanien) durchgeführt. Damit konnte nach dem Projektauftakt im LWH und der zweiten Lernaktivität in Oulu (Finnland) nun ein weiterer Projektpartner innerhalb des ersten Projektjahres besucht werden. iREFLECT ist ein Projekt aus dem europäischen Förderprogramm Erasmus+. Sein Ziel während der dreijährigen Laufzeit ist, Methoden zum Ausbau der Reflexionskompetenz bei Lehrkräften zu erarbeiten.

Als Konsortialführer arbeitet das Ludwig-Windthorst-Haus bei iREFLECT mit der spanischen Universität Valladolid, der Deutschen Schule Athen, dem Center of Excellence in Split, dem Zentrum für Schulpraktische Lehrerausbildung in Krefeld und der Stadt Oulu als Bildungsträger zusammen. Die Rolle des Gastgebenden nimmt jeder Projektpartner einmal ein, so dass die Bildungseinrichtungen und das Bildungsssystem vor Ort kennengelernt werden können. Dadurch fand die dritte Lernaktivität in einer der ältesten Universitäten der Welt statt. Die Universität von Valladolid wurde bereits im 13. Jahrhundert gegründet. In Deutschland ist die Universität in Heidelberg mit der Öffnung für Studierende im Jahr 1386 die älteste Universität.

Reflexivität wird als eine Form der strukturierten und angeleiteten Reflexion beschrieben, die den Lernenden und seine Eigenverantwortlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Diese Veränderung nimmt beispielsweise im neuen Ausbildungscurriculum in Nordrhein-Westfalen einen großen Stellenwert ein, wohingegen diese Form der Auseinandersetzung in anderen Ländern noch wenig Beachtung findet. Nachdem die ersten Lernaktivitäten sehr im Zeichen der theoretischen Auseinandersetzung mit den Inhalten standen, wurde es in Valladolid sehr praktisch: Welche Methoden und Tools sollen in die Toolbox und wie können diese für die Praxis zugänglich gemacht werden, waren die leitenden Fragen.

In den drei Tagen intensiver Arbeit wurden immer wieder deutlich, dass die unterschiedlichen Bildungssysteme unsere Sichtweisen prägen. So ist internationale Projektarbeit stets eine spannende und oft herausfordernde Arbeit. Die Bedarfe und Bedürfnisse der Zielgruppe unserer „iREFLECT-Toolbox“ sind in den Bildungssystemen unserer Projektpartner unterschiedlich. Daher war der Austausch mit Lehrkräften einer spanischen Berufsschule für uns eine gute Gelegenheit, die Bedarfe und Bedürfnisse der Lehrkräfte vor Ort zu klären. Hierdurch bekamen wir wichtige Hinweise für die Praxistauglichkeit. Zudem wurden wir ins Rathaus der Stadt Valladolid eingeladen und von der Stadträtin empfangen.

Insgesamt ist allen deutlich geworden, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. In der Zeit bis zum nächsten Treffen im Frühjahr 2024 in Split müssen die bisher erarbeiteten Methoden in der Praxis erprobt und reflektiert werden. Wir sind gespannt, wie die unterschiedlichen Bildungssysteme auf unsere Ideen reagieren werden. Durch die monatlichen, digitalen Treffen wird die Arbeitsgruppe fortwährend in einem engen Austausch sein.