Klaus Prömpers: 3 Fragen zur Krisenkommunikation

Am 20. und 21. April findet das Seminar Krisenkommunikation mit dem ehemaligen ZDF-Korrespondenten Klaus Prömpers im LWH statt. Wir haben ihm in einem Kurzinterview drei Fragen zum Thema gestallt.

Frage: Global fühlt es sich aktuell an, als käme man gar nicht aus dem Krisenmodus heraus. Wie schätzen Sie die Krisenintensität bei Unternehmen und Institutionen im Lande ein?
Klaus Prömpers: Das kommt auf die Branche an: Energie und Lebensmittelbetriebe stehen im Focus der Öffentlichkeit ebenso wie grosse Vermieter. Die Unternehmen der Eisen- Stahl- und Aluminium-Industrie werden angesichts der neuen Klimaberichte ebenso gut argumentieren müssen.

Frage: Was sind die häufigsten Fehler, die Unternehmen in ihrer Krisenkommunikation begehen?
Prömpers: Die häufigsten Fehler sind, Pannen in Produktion und Vertrieb zunächst klein zu reden. In einer zweiten Runde nach mehr Recherchen unterschiedlicher Medien muss man dann doch Farbe bekennen. Das vernichtet Vertrauen und lässt alle folgenden Statements unglaubwürdig erscheinen.

Frage: Wie muss eine Institution aufgestellt sein, um auch krisenfest kommunizieren zu können?
Prömpers: Da geht es um strukturelle Fragen. Es sollte, je nach Größe des Unternehmens, einen Vernatwortlichen geben, der Lokale Medien ebenso im Blick hat wie Social media, um beispielsweise einem "Shitstorm" schnell begegenen zu können. Denn auch eigentlich lokale Krisen können heutzutage über Social Media schnell bundesweite Bedeutung erlangen. Das muss man im Blick und bestenfalls im Griff haben oder in den Griff bekommen.