"Medienbuddies" sorgen für nachhaltige Medienkompetenz an Schulen

Schüler*innen stark machen für die Begegnung mit den gefährlichen Seiten der Onlinewelt – Das ist das Ziel des Projekts „Medienbuddies – gemeinsam stark in Netz und Gesellschaft“ des Ludwig-Windthorst-Hauses (LWH) Lingen. Bis Ende 2024 werden die Studienleiter Nils Thieben und Michael Brendel insgesamt 130 „Medienbuddies“ aus elf emsländischen Oberschulen ausbilden. Das Bundesfamilienministerium unterstützt das Vorhaben mit Mitteln aus dem Programm „Demokratie leben!“.

An zwei Workshoptagen im LWH und fünf AG-Nachmittagen in der jeweiligen Schule erarbeiten die Schüler*innen des 7. bzw. 8. Jahrgangs diverse Themen aus den dunklen Winkeln der digitalen Lebenswelt. So beschäftigen sich die künftigen Medienbuddies mit Hate Speech, Fake News, Fragen des Datenschutzes und der Macht von Algorithmen im Netz. Doch das gesammelte Wissen behalten die jungen Medienexpert*innen nicht für sich, wie Michael Brendel erklärt. „Ziel des Projektes ist, dass die Medienbuddies nach ihrer Ausbildung jüngere Mitschüler*innen über die Inhalte aufklären, die wir ihnen vermittelt haben, beispielsweise in Klassenstunden oder während Projekttagen. Aber sie sollen auch ansprechbar sein, wenn bei den Jüngeren onlinemäßig irgendwo der Schuh drückt – halt so wie echte Buddies.“ Über den Kontakt mit Jüngeren soll auch der Medienbuddy-Nachwuchs generiert werden. Nils Thieben, der wie Michael Brendel seit Jahren im Bereich Medienpädagogik in Schulen unterwegs ist, hält die Nachhaltigkeit für die wesentliche Stärke des Medienbuddy-Konzepts: „Wenn sich Schüler*innen gegenseitig fit machen für die digitale Lebens- und Arbeitswelt und dazu auch noch das methodische Wissen an die nächste Expert*innen-Generation weitergeben, dann kann digitale Medienbildung in der Schule nachhaltig gelingen.“ 

Auch Marcel Speker sieht in dem Projekt einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz. Der LWH-Direktor versteht den souveränen Umgang mit Onlinemedien nicht nur als eine persönliche Qualifikation, sondern auch als Beitrag zur Sicherung der Demokratie: „Das Projekt versetzt junge Menschen in die Lage, zuverlässige und fundierte Informationen von falschen oder manipulierten zu unterscheiden. Das ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Fake News, Propaganda und intransparente Algorithmen in den Medien die Meinungsbildung und damit unser demokratisches Miteinander bedrohen.“ 

Nach dem Projektauftakt mit der Marienschule Lingen von März bis Juni werden ab dem Sommer zehn weitere Oberschulen aus dem gesamten Kreisgebiet ihre „Medienbuddies“ ausbilden lassen. Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es unter www.medienbuddies.lwh.de