iREFLECT trifft sich im hohen Norden Finnlands

Nach dem Projektauftakt von iREFLECT in Lingen fand die zweite Lernaktivität in Oulu, lediglich zwei Stunden vom Polarkreis entfernt, statt. iREFLECT ist ein Projekt aus dem europäischen Förderprogramm Erasmus+. Ziel des Projektes ist, in den nächsten drei Jahren Methoden zum Ausbau der Reflexionskompetenz bei Lehrkräften zu erarbeiten.

Im Projekt iREFLECT arbeiten neben dem Ludwig-Windthorst-Haus als Konsortialführer die spanische Universität Valladolid, die Deutschen Schule Athen, das Center of Excellence in Split, das Zentrum für Schulpraktische Lehrerausbildung in Krefeld und die Stadt Oulu als Bildungsträger zusammen. Die Rolle des Gastgebenden nimmt in der Projektlaufzeit jeder Projektpartner einmal ein, so dass die Bildungseinrichtungen vor Ort kennengelernt werden können. Und somit fand die zweite Lernaktivität in der nördlichsten Großstadt Europas statt.

Finnland nimmt im Bildungsbereich eine führende Rolle im europäischen und auch im weltweiten Vergleich ein. Sicherlich hat die Ausbildung der Lehrkräfte und die Ausstattung der Schulen hier eine herausragende Bedeutung. Auch wir konnten uns davon überzeugen, wie positiv sich eine gute Lernumgebung auf das Lernen auswirkt. Ebenso wie die Lernräume in den Schulen bestechen auch die Tagungsräume der Stadt Oulu durch eine gute – auch digitale -Infrastruktur. Die Kombination von einem ansprechenden Design durch Holz, Licht und Glas, einer hohen Funktionalität der Möbel und einer ausgesprochen guten Raumakustik schafft ein gutes Lernklima.

Stand das erste Projekttreffen ganz im Zeichen der theoretischen Auseinandersetzung mit Professor Fred Korthagen von der Universität Utrecht wurde es in Oulu bereits praktischer. „Wie können Lehrkräfte in den unterschiedlichen Phasen ihrer Berufsbiografie reflexive Methoden nutzen?“, war die zentrale Frage. Reflexivität wird als eine Form der strukturierten und angeleiteten Selbstreflexion beschrieben, die den Lernenden und die Eigenverantwortlichkeit des Lernenden in den Mittelpunkt stellt. Diese Veränderung nimmt beispielsweise im neuen Ausbildungscurriculum in Nordrhein-Westfalen einen großen Stellenwert ein wohingegen es in anderen Ländern noch wenig Beachtung findet.

Nach drei Tagen intensiver Arbeit in tollen Räumlichkeiten und mit nur wenig Schnee konnten wir auf viele Teilergebnisse blicken. Intensiv wurden die in den mit Lehrkräften, Referendaren und Studierenden der Partnerländer geführten Interviews geäußerten Bedarfe und Bedürfnisse der Lehrkräfte erörtert. Hieraus konnten Erfolgskriterien für Reflexivität in pädagogischen Settings abgeleitet werden. Ein weiteres Ergebnis ist das Logo. Ein herzliches DANKE an das Team in Oulu, welches die vielen Ideen aus der Gruppe geduldig zu einem passenden Logo zusammengefügt hat. Entstanden ist ein Schriftzug, welcher in seiner reduzierten Formensprache die Grundidee des Projektes verdeutlich: Ich reflektiere mich, indem ich meinen Blick auf mich spiegele und damit intensiviere.

In der Zeit bis zum Treffen in Valladolid werden sich alle Projektteams ausgiebig mit den methodischen Möglichkeiten der Reflexivität auseinandersetzen und die angestrebte Toolbox mit „Leben“ zu füllen und somit den erarbeiteten Erfolgskriterien zu entsprechen.