"Das Leben ist eine Reise"

Die Ausstellung "glauben - lieben - hoffen" ist jetzt im Ludwig-Windthorst-Haus eröffnet worden. In dieser Ausstellung zeigt Dorothea Stockmar ihre Bilder, in denen aus Trauersymbolen Hoffnungsschimmer werden. Es sind Bilder, die eine Hinwendung zum Leben im Angesicht des Todes darstellen. Anders als die uns vertrauten Bilder, die sich mit dem Tod und dem Vergehen beschäftigen, möchte sie mit ihren Arbeiten den Fokus auf das Leben lenken.

„Die Kunst ist eine besondere Möglichkeit sich auseinander zu setzen und wir begegnen hier einer Sprache, die nicht in erster Linie mit Worten arbeitet, sondern die visuell anspricht und dann aber auch tiefer reicht und im Inneren etwas anregen kann. Deswegen ist die Kunst auch die Sprache, die uns einlässt auf Dinge, die alleine mit dem Verstand nicht zu erfassen sind“, sagte Günter Oberthür vom Lingener Hospizverein in seiner Einführung. Der Lingener Hospizverein hatte die Ausstellung angeregt und vermittelt.

Georg Aehling führte anschließend in die Ausstellung und einzelne Werke Stockmars ein. Mit Blick auf ihre eigene Trauererfahrung - ihr Sohn verunglückte tödlich im Alter von 17 Jahren - betonte Aehling: "Malend lernte sie die Schranken zwischen Kopf und Bauch – Bewusstsein und Unterbewusstsein – zu durchbrechen. Der Maxime folgend alles zu tun, damit die Trauer nicht im Kopf bleibt." Für Stockmar sei Kunst eine innere Notwendigkeit.

Dorothea Stockmar, die auch Trauerbegleiterin ist, wies selbst darauf hin, dass im buddhistischen Zusammenhang der Tod als Teil einer Reise betrachtet werde. Und wie bei allen längeren Reisen, auf die sich ein Mensch begibt, überwiegt in der Regel die Neugier, das Aufgeregtsein und die Vorfreude den bevorstehenden Trennungsschmerz. Mit diesem Blick auf den Tod entstehe eine neue Perspektive.

Die Werke von Dorothea Stockmar sollen dazu beitragen, über die Wandlungsfähigkeit von Trauer nachzudenken und ins Gespräch zu kommen. Damit erlebbar wird, wie sich Glauben in Lieben und Lieben in Hoffen umgestalten lässt. Die Ausstellung kann werktags von 8:00 - 16:00 Uhr besucht werden.