Dabei ging er auch in den Austausch mit seinem Publikum, das er auch immer wieder zum Mitsingen animierte. Er sang Lieder wie „The times they are a-changin“, welches als Hymne der Protestbewegung adaptiert wurde. Sehr zu seinem Missfallen, wie Oettel deutlich machte, denn „Dylan wollte nichts mit Politik am Hut haben, er macht Musik für die Menschen und über die Menschen“. Doch nicht jedes Lied führte er selbst zum Erfolg. „Mr. Tambourine Man“ beispielsweise wurde erst zum richtigen Erfolg, als es die Byrds coverten. Sie landeten auf Platz 1 in den USA, England und Deutschland, wobei sie ihm eine besondere Mischung aus Beatles und Bach mitgaben.
Die Faszination für Dylan liegt für Ulrich Oettel darin begründet, dass er Kultur wie ein Schwamm aufsauge: „Er lässt sich gerne inspirieren und sucht neugierig nach Einflüssen. So gab er die Geschichten wieder, dass der Dylan auf Touren gerne abends ausbricht, um sich die Umgebung anzuschauen.“ Insgesamt hob Oettel die Botschaften und besonderen Formulierungen Dylans hervor, die ihm ja auch den Literatur-Nobelpreis eingebracht haben.
Mit seinem Lieblingslied „I Dreames I Saw St. Augustine“ rundete Oettel den Abend ab und gab der Veranstaltung eine noch persönlichere Note.