Pfeiffer betonte, dass es wichtig sei, dass Ärzte*innen und Pädagoge*innen misshandlungsbedingte Verletzungen korrekt deuten. In diesem Zusammenhang stellte sie die Formen, in denen diese Verletzungen auftreten können, vor und erklärte, wie man diese erkennen kann. Die Gerichtsmedizinerin stellte Verletzungsmuster von zum Beispiel stumpfer Gewalt, Knochenbrüchen, Schütteltrauma und thermischen Verletzungen ein. Dabei sprach sie aber nicht nur über die körperlichen Verletzungsmerkmale, denn missbrauchte Kinder „sind oft auch ängstlicher, schreckhafter, gefügig, hilfesuchend, apathisch und anklammernd“. Pfeiffer thematisierte die Abläufe der Rechtsmedizin und des Jugendamtes, wenn es zu Missbrauchsfällen kommt. Rechtsmedizin und Jugendamt arbeiten dann eng zusammen, um das Wohl des Kindes zu sichern.
Zuvor hatte der Erste Kreisrat Martin Gerenkamp in seiner Begrüßung die Bedeutung von Schulsozialarbeit in der heutigen Schullandschaft thematisiert. Die Schulsozialarbeit nehme eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ein. „Dies ist nach den coronabedingten Schulschließungen besonders deutlich geworden.“ Gerenkamp hob zudem die unbefriedigende Situation der schulischen Sozialarbeit an Grundschulen hervor und wies auf die Verantwortung des Landes zur Finanzierung dieser Stellen hin. Gleichzeitig betonte der Erste Kreisrat, dass die schulische Sozialarbeit in der Bildungsregion Emsland als wichtiges Instrument gesehen werde.
Neben dem gewinnbringenden Impuls durch die Rechtsmedizinerin erhielten die 140 Schulsozialarbeiter*innen in neun verschiedenen Workshops praxisnahe Impulse für ihre tägliche Arbeit. Umgang mit Transsexualität, Hochsensibilität oder Gefahren im Netz kamen dabei unter anderem zur Sprache. Der intensive Austausch verdeutlichte die hohe Relevanz der Workshopthemen.