Der Erasmus+ Reisebericht Athen, Teil 1

Bei Erasmus+ denken viele in erster Linie an Schüler*innen und Student*innen, denen durch dieses Programm Lernaufenthalte in europäischen Ländern ermöglicht werden. Doch Erasmus+ ist auch für Erzieher*innen und Lehrkräfte eine Möglichkeit ins europäische Ausland zu reisen, um dort Erfahrungen zu sammeln und Neues zu lernen. Genau diese Personengruppe wird die Chance nutzen und sich eine Woche mit dem Thema Deutsch als Bildungssprache bzw. Sprachsensibilität beschäftigen.

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Thematik wird es spannend sein, wie sprachsensibel die Gruppe intern agieren muss, denn die Gruppe besteht aus Erzieher*innen aus Bayern und Lehrkräften aus Niedersachsen. Daher kann es durchaus sein, dass sowohl auf der inhaltlichen Ebene (Unterschiede in den Bildungssystemen) als auch auf der sprachlichen Ebene (unterschiedliche Begrifflichkeiten) ein Austausch stattfinden wird.

Durch Hospitationen an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen soll den Teilnehmenden dieser Lernaktivität eine intensive und vielfältige Auseinandersetzung mit dem Thema Sprachsensibilität ermöglicht werden. Durch den Austausch mit Erzieher*innen und Lehrkräften, die an verschiedenen vorschulischen und schulischen Einrichtungen tätig sind, soll insbesondere für Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache sensibilisiert werden.

Welche Stolpersteine gibt es? Wie wird grundsätzlich eine fremde Sprache erlernt? Welche Erkenntnisse hat die Sprachwissenschaft? Ergänzt werden diese Fragestellungen durch den Austausch mit Eltern, um die Perspektiven „Leben in einem fremden Land“ und „Unterschied Bildungssprache und Alltagssprache im Familienleben“ abzubilden.

Athen ermöglicht den Teilnehmenden ein Perspektivwechsel. Einerseits können gesprochene Worte der griechischen Sprache nicht verstanden werden und zusätzlich ist die Schrift schwer lesbar. Andererseits können unsere Partner in Athen uns viel über ihre Erkenntnisse zum Erlernen der deutschen Sprache vermitteln. In Athen besuchen wir Experten für Deutsch als Fremdsprache, die über reichhaltige Expertise verfügen und uns ihre Erfahrungen teilhaben lassen.

Ein Blick über den Tellerrand hat immer mit einer Weitung des Horizonts zu tun. Wir sind gespannt, was wir zusätzlich in Athen und über Griechenland lernen werden. Interkulturalität wird uns vielleicht auch auf zwei Ebene begleiten: Im Austausch in und über Griechenland finden wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede der zwei Bundesländer und Bildungssysteme von Niedersachsen und Bayern! Aber wie sagte bereits Goethe: Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen. Ganz in diesem Sinne geht es nun auf nach Athen!