Eucharistische Gastfreundschaft Thema beim Katholikenrat

Die „eucharistische Gastfreundschaft“ war ein Thema, das der Katholikenrat bei seiner Herbstvollversammlung am 8. und 9. Oktober im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen diskutierte. Dr. Stephanie van de Loo und Brigitte Gerdes von der bischöflichen Kommission für Ökumene im Bistum Osnabrück stellten ein im Auftrag von Bischof Franz-Josef Bode erstelltes Paper zu diesem Thema vor: „Steh auf und iss!“ – Ungeduldige Beiträge zur eucharistischen Gastfreundschaft lautet der Untertitel. Das Papier beinhaltet persönliche Erfahrungen von Gläubigen, die Einblicke in ihre unterschiedlichen Auffassungen geben. Außerdem erörtert das Papier die theologische Grundlage der eucharistischen Gastfreundschaft.

Van de Loo und Gerdes holten ein Meinungsbild des Katholikenrates ein. In kleinen Gruppen besprach der Rat, welchen Themenaspekten der eucharistischen Gastfreundschaft sie zustimmen, widersprechen oder welche Aspekte ganz neue Fragen aufwerfen.

Den Katholikenrat beschäftigte unter anderem die Rolle der Ämter bei einem gemeinsamen Abendmahl sowie die möglichen Sorgen der Christen. Ebenfalls stach der Aspekt heraus, dass eine Einladung zum Abendmahl bzw. zur Eucharistie von besonderer Bedeutung ist. Günter Baum, Pastor im Ruhestand der evangelisch-reformierten Gemeinde Osnabrück, betont im Papier trotz positiver Erfahrungen: „Wenn ich in Zukunft zu Gast in katholischen Gottesdiensten bin, werde ich trotz dieser und ähnlicher weniger Erfahrungen an der Eucharistie nicht teilnehmen, solange ich nicht ausdrücklich und öffentlich eingeladen wurde.“

Bischof Franz-Josef Bode dankte dem Katholkienrat für seine differenzierte und kompetente Auseinandersetzung mit dem Thema. Er warb gleichzeitig auch für Verständnis, dass der Ungeduld nicht direkt nachgegeben werden könne. Mit Blick auf die gelebte Praxis forderte er von beiden Seiten Respekt für die jeweiligen Positionen. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass er sich bei konfessionsverschiedenen Ehen für klare Lösungen einsetze. Es sei ihm wichtig, dass eine Teilnahme an der Eucharistie möglichst gewissenhaft und vorbereitet geschehen solle. Deshalb solle man über Zeiten und Orte der Gastfreundschaft nachdenken und orientierende Kriterien für eine Gewissensentscheidung benennen.