Sketchnotes unterstützen die Kommunikation

Auf der griechischen Insel Lefkada haben sich 16 Lehrkräfte verschiedener Schulen und Schulformen aus Niedersachsen im Rahmen des Programms Erasmus+ intensiv mit der Thematik Visualisierungen im Kontext von Schule auseinandergesetzt.

Die Lehrkräfte haben während der Herbstferien in einer ihnen völlig fremden Sprachumgebung die Grundlagen der Visualisierung kennengelernt und an verschiedenen praxisnahen Situationen erprobt. In Griechenland bietet weder das gesprochene Wort noch die Schriftsprache Anhaltspunkte zum Verständnis der Sprache. Damit ist die Visualisierung eine wichtige Brücke, um Sprachbarrieren zu überwinden. Zudem wurden nachhaltige Kontakte zu griechischen Lehrkräften geknüpft, indem deren Schulen besucht und gemeinsam weiterführende Projekte geplant wurden. Erasmus+ ist ein von der EU gefördertes Bildungsprogramm für den europaweiten Austausch und die Weiterbildung von Lehrpersonal.

Kommunikation wird als Verständigung über Zeichen und Sprache beschrieben. Im Alltag nutzen wir die Zeichen oftmals unbewusst. Während eines Aufenthalts in einem fremden Sprachraum sind wir hingegen dankbar, dass Zeichen uns den Weg zur Toilette oder zum Bahnhof weisen. Auch in der Schule haben wir Lernende, die auf visuelle Unterstützung angewiesen sind oder diese dankbar als zusätzliche Unterstützung annehmen. Es ist hinlänglich bekannt, dass die verschiedenen Sinneskanäle eine wichtige Rolle im Lernprozess einnehmen. Die Visualisierung unterstützt auditive Anteile in Lehr-Lern-Situationen und strukturiert Wissen, indem Bedeutungsvolles hervorgehoben wird. Daher ist es wichtig, dass Visualisierungen stärker in Unterricht und Schule integriert werden. Die Teilnehmenden haben während der Lernaktivität Techniken erworben, mit denen sich komplexe Sachverhalten mit einfachen zeichnerischen Mitteln darstellen und strukturieren lassen.

Beispielsweise wurde die eigene Person im Rahmen ihrer Profession, der Unterrichtsfächer und der Schule mit einfachen Bildzeichen dargestellt, um darüber mit den griechischen Kolleg*innen ins Gespräch zu kommen. Zudem wurden Vorträge in der gemeinsamen Fremdsprache Englisch mit Ad-hoc-Visualisierungen unterstützt, um die Inhalte zu verdeutlichen. Hier hatte die Visualisierung eine wichtige unterstützende Funktion, da Fachbegriffe nicht immer in der englischen Sprache verfügbar waren.

Mit welchen Schwierigkeiten Kindern und Jugendliche konfrontiert sind, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, verdeutlichte eine kleine Kochvorführung eindrücklich: Die Aufgabe bestand darin, die vorgeführten Arbeitsschritte inklusive Zutatenliste zu visualisieren. Obwohl die Prozesse gezeigt und in englischer Sprache beschrieben wurden, zeigten viele Nachfragen die Komplexität der Aufgabe. 

Das Eintauchen in das griechische Schulwesen und in die griechische Kultur wurde durch die Begleitung einer in Griechenland lebenden, deutschsprachigen Pädagogin intensiviert. So konnten Einblicke jenseits des Reiseführers zur enormen Bedeutung von Bildung, insbesondere des Fremdsprachenlernens, zur zirkulären Migration und zur Abwanderung der gut ausgebildeten Fachkräfte gegeben werden. Die Teilnehmenden hatten eine intensive Woche, die einerseits durch die Einführung und Umsetzung der Visualisierung im Kontext von Schule geprägt war und andererseits einen intensiven Einblick in das Leben, das Lernen und das Lehren in Griechenland ermöglicht hat. Wir sind alle gespannt, welche weiterführenden Projekte sich aus dieser Lernaktivität ergeben und ob vielleicht Partnerschaften zwischen einzelnen Schulen entstehen.