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Neuer Ansatz in der Berufsorientierung: Was macht mich glücklich?"

Neue Ansätze in der Berufsorientierung hat das Ludwig-Windthorst-Haus jetzt im Rahmen von Berufsorientierungstagen eines Gymnasiums erprobt. Dabei ging es nicht darum, was man gut kann oder welche Berufsbilder spannend sind, sondern um die Frage: "Was macht Dich in Deinem Leben glücklich?".

“Mich hat die Resonanz der Schülerinnen und Schüler tatsächlich positiv überrascht”, sagt LWH-Direktor Marcel Speker, der gemeinsam mit dem Geistlichen Rektor, Pfarrer Hubertus Goldbeck, diesen Workshop angeboten hatte. Die Überraschung bezog sich sowohl auf die Zahl der Elftklässler, die sich für diesen Kurs angemeldet hatten, als auch für die Ernsthaftigkeit, mit der sie sich auf diese besondere Sichtweise eingelassen haben.  

“Insgesamt bin ich davon überzeugt, dass in der Berufsorientierung der Blick auf die Dinge, die einen im Leben erfüllen, eine wesentlich größere Rolle spielen sollte”, so Speker. Er bezeichnet die Berufswahl als “eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben”. Häufig reagieren Menschen auf die Erkenntnis, dass man sich für den falschen Beruf entschieden hat, mit einer Art “Augen zu und durch”-Mentalität. Schließlich sei eine berufliche Neuorientierung gerade in der Phase der Familiengründung oder wenn eine Immobilie finanziert worden ist, aus wirtschaftlichen Gründen oft schwierig. Ein solches “Durchhalten” führe dann meist auch zu Unzufriedenheiten, Belastungen und mögicherweise auch Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck oder Burnout.

Deswegen sei es so wichtig, die Berufswahlentscheidung nicht nur vom Zeugnis, sondern auch vom Herzen her zu treffen. Die jungen Menschen hatten sich in dem Workshop sehr offen auf diese Überlegungen eingelassen und für sich die Quelle des eigenen Wohlbefindens oder Glücksgefühls ausfindig gemacht. Die Ergebnisse der Überlegungen seien selbstverständlich nicht in der Gruppe besprochen worden: “Die Erkenntnisse haben die Schülerinnen und Schüler in einem Brief an sich selbst festgehalten, den sie in einen Umschlag verschlossen haben: So bleibt die Möglichkeit der Selbstvergewisserung, wenn beispielsweise eine konkrete Berufsentscheidung ansteht”, so Speker. 

Für die Zukunft würde er sich eine Art Exerzitien-Wochenende für junge Menschen in der Berufswahlphase wünschen, bei dem für die Suche nach der eigenen Glücksquelle und den sich daraus ergebenen Schlussfolgerungen für die Berufswahl noch mehr Raum zur Verfügung stehen kann. Die Erfahrungen mit diesem Workshop würden ihn darin bestätigen, dass ein solches Angebot funktionieren würde.

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