Brendel machte deutlich, dass KI-Inhalte bereits einen erheblichen Teil der Online-Welt prägen. So sei etwa ein Viertel der Beiträge auf TikTok KI-generiert – oft ohne dass Nutzerinnen und Nutzer dies bemerken. Nur rund 60 Prozent der KI-Bilder würden überhaupt erkannt.
Besonders für Kinder und Jugendliche entstehen daraus neue Gefahren: von Cybergrooming über Deepfakes bis hin zu manipulativen Chatbots. Eltern stehen deshalb vor der Herausforderung, ihre Kinder zu begleiten – obwohl es für sie selbst noch keine Vorbilder im Umgang mit KI gibt.
Als Autor mehrerer Bücher über KI und digitale Transformation gibt Michael Brendel konkrete Tipps:
- Informieren und austauschen – Eltern sollten sich kritisch über verlässliche Quellen informieren und den Austausch mit anderen suchen.
- Interesse zeigen – Die digitale Lebenswelt der Kinder verstehen, Apps selbst ausprobieren und mit den Kindern darüber sprechen.
- Sensibilisieren – Gemeinsam Social-Media-Beiträge hinterfragen und die Kinder im Erkennen von KI-Inhalten schulen.
- Datenschutz ernst nehmen – Weniger persönliche Informationen und Bilder im Netz teilen, um Manipulationen vorzubeugen.
- Vorteile nutzen – KI spielerisch positiv einbinden, zum Beispiel durch kreative Projekte.
Sollten Kinder dennoch Opfer von Manipulationen werden, nennt Brendel auch hilfreiche Anlaufstellen wie die Organisation Take It Down, die Nummer gegen Kummer, den Krisenchat oder lokale Beratungsstellen wie Logo in Lingen.
Mit seiner Expertise zeigt der LWH-Studienleiter, wie wichtig es ist, dass Eltern sich aktiv mit den Chancen und Risiken von KI auseinandersetzen – und wie sie ihre Kinder dabei unterstützen können, sicher und reflektiert mit der neuen Technologie umzugehen.
Hier geht es zum ganzen Interview
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