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Elternabend zum Thema „Kinder und KI“

Mit der Bedeutung von ChatGPT und anderen KI-Tools für die junge Generation haben sich am 28. April rund 50 Erziehungsberechtigte auf einem Akademieabend im LWH beschäftigt. Referent war der Journalist und Autor Michael Brendel, der im LWH als Studienleiter für Digitalen Wandel beschäftigt ist.

Brendel erläuterte, wie KI-Systeme bereits von Geburt an im Leben von Kindern präsent sind und welche Funktionen in Smart Speakern, Smartphones und Apps KI-gesteuert sind - oft unbemerkt von den Nutzer*innen. Auch die so genannte generative KI ist längst in der jungen Generation angekommen. Jugendliche nutzten häufig kein aber ChatGPT, wenn Sie KI-Unterstützung benötigen, sondern den in Instagram, Whatsapp oder Snapchat integrierten Chatbot. Zu den großen Chancen der KI-Technologie für junge Menschen zählte der Referent individuelle Unterstützung beim Lernen, Inspiration im künstlerischen Schaffen und neue Karrieremöglichkeiten. Auch die Herausforderungen kamen zur Sprache: Michael Brendel nannte etwa die fehlenden ethischen Grundlagen der KI-Systeme, den unzureichenden Datenschutz und die mögliche Verführung zur Unselbständigkeit. Besonders kritisch sieht er den Trend, dass Chatbots immer häufiger als Freundin bzw. Freund wahrgenommen werden. Auch für die Schule ist KI eine Herausforderung. Bereits zwei Drittel aller Jugendlichen nutzen KI zur Unterrichtsvorbereitung, meist ohne, dass die Lehrkräfte davon erfahren. Doch nur 46 Prozent der Schüler*innen sind der Ansicht, dass ihre Schule sie gut auf den KI-Umgang vorbereitet. Immerhin, so Brendel, machten sich immer mehr Lehrerkollegien auf den Weg, zum Beispiel durch Fortbildungen im LWH.

Im zweiten Teil der Veranstaltung gab der Referent den Eltern konkrete Tipps, wie  sie ihre Kinder beim verantwortungsvollen Umgang mit KI unterstützen können. Michael Brendel riet dazu, KI-Tools gemeinsam auszuprobieren und in der Familie über deren Nutzen und Grenzen zu sprechen. Mütter und Väter könnten aber auch darauf vertrauen, dass die in der Erziehung vermittelten Werte auch im KI-Zeitalter gültig sind. Absolute Sicherheit in der KI-Nutzung könne kein Dienst garantieren, warnte Brendel. Er nannte aber spezielle KI-Chatbots wie „KinderGPT“, die sich durch Inhaltsfilter um Jugendschutz bemühen.

Die an den Vortrag anschließende Diskussion zeigte, wie sehr das Thema die Eltern bewegt. Dem großen Interesse folgend, hat das LWH die Reihe „KI in Kinderhänden“ aufgelegt. Beginnend mit dem 25. August wird Michael Brendel quartalsweise einen Elternabend aus dem Bereich KI und Erziehung im LWH anbieten. Themen sind Manipulation und Desinformation durch KI (25.08.2025), KI-Unterstützung beim Lernen (27.10.2025), Algorithmen in Social Media (22.01.2026) und Freundschaft mit KI (12.05.2026). Änderungen sind vorbehalten. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen werden auf www.lwh.de veröffentlicht.

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